weltwärts mit der .lkj) | Wichtig zu Wissen.
Ablauf des weltwärts-Dienstes
Der Freiwilligendienst startet immer im Sommer und dauert meistens 12 Monate. Im Juli gibt es ein Ausreiseseminar. Im August erfolgt die Ausreise.
Manchmal kann der Freiwilligendienst auch kürzer oder länger als 12 Monate sein.
Es gibt drei Phasen im Freiwilligendienst:
Die .lkj) Sachsen-Anhalt hilft allen Freiwilligen bei der Vorbereitung.
Die Freiwilligen müssen zum Beispiel:
- ein Visum beantragen
- sich impfen lassen
- eine Gesundheitsuntersuchung machen (G35)
- die Sprache des Landes lernen
- sich um Spenden bemühen
- und vieles mehr
Zur Vorbereitung gehört auch ein Seminar, an dem alle Freiwilligen teilnehmen. Auf dem Seminar werden wichtige persönliche und organisatorische Fragen geklärt. Wir befassen uns mit Themen wie:
- Kulturschock
- Entwicklungspolitik
- inter-/transkulturelle Kommunikation
- Konflikte & Krisen
- die Rolle als Freiwillige*r
- Rassismus
- Globales Lernen
- Nachhaltigkeit
- Gesundheit, Sicherheit, Versicherungen
- und Landeskunde.
Während des Aufenthaltes stehen das gemeinsame Arbeiten, das Lernen von anderen Menschen und der kulturelle Austausch im Mittelpunkt. Die Mitarbeitenden der .lkj) Sachsen-Anhalt und der Partnerorganisation sind für die Freiwilligen bei Fragen, Wünschen und Problemen da. Sie können jederzeit kontaktiert werden.
Im Land gibt es eine Mentorin oder einen Mentor, der die Freiwilligen begleitet und ihnen hilft.
Die Freiwilligen berichten alle Monate von ihren Erfahrungen im Freiwilligendienst. Außerdem können sie sich mit inhaltlichen Themen beschäftigen. Nach einem halben Jahr gibt es wieder ein Seminar: das Zwischenseminar. Es wird von der Partnerorganisation geplant und durchgeführt. Das Seminar hat zum Beispiel folgende Themen:
- Reflexion der Erfahrungen
- Feedback an die Einsatzstelle, die Partnerorganisation und den Träger
- Konflikte und Herausforderungen
- Chancen und Ziele
- Globales Lernen
Im Abschlussbericht reflektieren die Freiwilligen über ihre Erfahrungen.
Außerdem muss die Rückkehr-Untersuchung gemacht werden, Belege müssen abgegeben werden für die finale Abrechnung und es gibt eine große Umfrage.
Zurück in Deutschland gibt es ein Nachbereitungsseminar.
Themen sind zum Beispiel:
- Feedback und Evaluation
- Globales Lernen
- Austausch mit anderen Freiwilligen
- zukünftiges Engagement
Voraussetzungen für Freiwillige
- Lust, neue Menschen, Kulturen und Sprachen kennenzuernen
- Freude an der Zusammenarbeit mit anderen Menschen
- Flexibilität: gut auf neue Situationen reagieren können
- Belastbarkeit und Selbstständigkeit: es wird viele Herausforderungen geben
Interesse an globalen Fragen wie zum Beispiel:
- Wie arbeitet dein Heimatland mit anderen Ländern zusammen?
- Was bedeutet Kultur?
- Woher kommt die Schokolade? Das bedeutet, sie interessieren sich für Globales Lernen.
- Was kann ich von anderen Menschen lernen?
- Wie sieht das Leben in anderen Ländern aus?
Weltwärts ist kein Freiwilliges Soziales Jahr – kurz FSJ. Freiwillige, die schon ein FSJ gemacht haben, können an weltwärts teilnehmen. Junge Menschen, die an weltwärts teilnehmen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
Bitte klicke auf den jeweiligen Bereich, der dich interessiert!
Die Freiwilligen sind zwischen 18 und 28 Jahre alt.
Bei der Ausreise müssen alle 18 Jahre alt sein. Sie dürfen noch nicht 28 Jahre alt sein.
Die Freiwilligen sind aus Deutschland, Laos, Kolumbien oder Ghana.
Sie haben:
- einen Pass
oder
- ein Aufenthaltsrecht (d.h. sie wohnen normalerweise in dem Land)
Die Freiwilligen haben die Schule abgeschlossen oder eine Berufsausbildung oder Erfahrungen in einem Beruf gesammelt.
Freiwillige sind bereit, die Sprache des Landes zu lernen. Es ist gut, wenn die Freiwilligen die Sprache im Gastland schon vorher ein bisschen sprechen. Sie können sich mit einem Kurs vorbereiten. Zum Beispiel Laotisch, Englisch, Spanisch, Deutsch.
Freiwillige haben einen Reisepass. Der Reisepass ist nach der Rückkehr nach Deutschland noch 6 Monate gültig.
Häufig möchten Freiwillige ihren weltwärts-Dienst nicht alleine antreten, sondern mit einem Freund, einer Freundin, dem Partner oder der Partnerin. Das können Freiwillige vorher mit der .lkj) Sachsen-Anhalt absprechen.
Viele Freiwillige durchleben bei weltwärts einen Reifungsprozess. Sie kommen eigenständiger und mit mehr Selbstvertrauen zurück. Es kann von Vorteil sein, den Freiwilligendienst allein zu machen. Vor Ort gibt es oft andere Freiwillige. Mit ihnen ist ein Austausch möglich.
Der Freiwilligendienst darf keine Gefahr für die Gesundheit des*der Freiwilligen sein.
Der*Die Freiwillige muss sich deshalb vor der Ausreise aus Deutschland und nach der Rückkehr nach Deutschland von einem Reise- oder Tropenmediziner untersuchen lassen. Mit dem Arzt*der Ärztin wird besprochen, ob die Reise in ein tropisches Land gesundheitlich möglich ist. Es werden auch Impfungen besprochen. Die Untersuchungen werden bezahlt. Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen werden, werden auch bezahlt.
Die .lkj) Sachsen-Anhalt erfährt nur, ob die Ausreise möglich ist. Der Arzt*Die Ärztin unterliegt der Schweigepflicht.
Finanzierung im Freiwilligendienst
Das weltwärts-Programm wird mit Geld unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Abkürzung dafür ist: BMZ. Das BMZ ist ein Teil der Bundesregierung. Das weltwärts-Programm wird von der Firma Engagement Global gemeinnützige GmbH verwaltet.
Für Freiwillige
Die Freiwilligen bekommen in ihrem Freiwilligendienst:
- Reisekosten zu Seminaren und in das andere Land
- eine Unterkunft in dem anderen Land
- Geld für Verpflegung oder Verpflegung in einer Gastfamilie
- eine Auslandskranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung
- eine*n Mentor*in, der*die sie vor Ort unterstützt
- ein Taschengeld
- pädagogische Begleitung, Seminare und Bildungstage
- ein Zertifikat nach erfolgreicher Teilnahme am Freiwilligendienst
- einen Deutschkurs
Die Freiwilligen bezahlen für ihren Freiwilligendienst selbst:
- Fahrten zu Botschaften, Konsulaten und zur Gesundheitsuntersuchung in Deutschland
- Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen bis 70€ in Ghana und Kolumbien
- zusätzliches Gepäck und Gepäckversicherung
- Fahrt zu Kennlern- und Infotagen
- Kosten eines vorzeitigen selbstverschuldeten Abbruchs
- Sprachkurs zur Vorbereitung (Spanisch, Lao, Englisch)
- Dinge des persönlichen Bedarfs
Der Spender*innenkreis
Wir wünschen uns Spenden.
Der Aufbau eines Spender*innen-/Förderkreises ist wichtig für das Programm. Ein Förderkreis besteht zum Beispiel aus Personen oder Firmen, die den Freiwilligendienst mit Geld unterstützen. Dieses Geld geht als Spende an die .lkj) Sachsen-Anhalt. Die Spenden sind freiwillig.
Das BMZ fördert 75 % der anfallenden Kosten. 25% müssen die Träger beisteuern. Da wir kein eigenes Geld erwirtschaften dürfen, müssen wir die Freiwilligen um Unterstützung bitten. Spendenquittungen stellen wir gerne ab einem Wert von 200 Euro aus, darunter reicht dem Finanzamt ein Kontoauszug!
Wir unterstützen euch gern mit Infos bei diesem Thema!
Für Einsatzstellen in Sachsen-Anhalt
Die Einsatzstellen bekommen während des Freiwilligendienstes:
- helfende Hände und motivierte Unterstützung
- neue Perspektiven und Impulse
- Einsatzstellengespräch
- eine*n Ansprechpartner*in, der*die sie vor Ort unterstützt
- Fördermöglichkeiten werden geprüft
- pädagogische Begleitung und Schulungen
- Vernetzung und Austausch
Die Einsatzstellen müssen einen Einsatzstellenbeitrag leisten, weil wir die Kosten des Freiwilligendienstes nicht durch Spenden aus dem Globalen Süden decken wollen/können.
Wir suchen Möglichkeiten, um die Beiträge zu verringern.
Das kann durch Hinweise auf Antragsmöglichkeiten zur Finanzierung oder durch die Substituierung einzelner Kostenplanpositionen sein. Zum Beispiel durch Übernahme des Nashverkehrstickets. Oder durch mietfreie Unterkunft.
Qualität im Freiwilligendienst
Für den Freiwilligendienst weltwärts gibt es Regeln. Diese Regeln muss die .lkj) Sachsen-Anhalt e.V. beachten. Dann funktioniert der Freiwilligendienst gut. Das bedeutet: Weltwärts hat eine gute Qualität.
Das prüfen zwei Vereine:
1. Quifd. QUIFD bedeutet Qualität in Freiwilligendiensten.
2. ventao. Ventao bedeutet Verein entwicklungs-politischer Austausch-Organisationen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Viele Fragen werden auf folgender Seite beantwortet: www.weltwaerts.de
Nach dem weltwärts-Freiwilligendienst
Danach geht’s erst richtig los!
Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Hier sind einige Ideen, Projekte und Programme:
Das Ziel des Programms »Bildung trifft Entwicklung« (BtE) ist es, zu einem Bewusstseinswandel in Deutschland und zu einer nachhaltigen und sozialverantwortlichen Gestaltung von Globalisierung beizutragen. weltwärts-Alumni können sich hier als Referent*innen engagieren.
Die internationale Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit steht für eine faire Umverteilung von Geld. Ziel ist eine gerechte, partizipatorische und zukunftsfähige Gesellschaft – weltweit im Sinne des genossenschaftlichen Gedankens, bei dem Eigeninitiative und Teilhabe der Menschen im Zentrum stehen. Mit dem Kapital ihrer Anlegerinnen und Anleger vergibt Oikocredit Kredite und Kapitalbeteiligungen an Partnerorganisationen, die die sozialen und wirtschaftlichen Ziele von Oikocredit teilen. Wenn du deine ethischen Vorstellungen nicht am Bankschalter abgeben möchtest, kannst du bereits mit 200 Euro Mitglied einer der acht Förderkreise werden.
Ehemaliger weltwärts-Freiwillige, die aufgrund ihres Aussehens, ihrer Sprache oder ihrer Religion zu Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund gezählt werden. Sie selbst sehen sich aufgrund ihrer Erfahrungen mit rassistischer Diskriminierung als People of Color . Sie teilen gemeinsame Erfahrungen wie die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität als Deutsche*r, nicht Weiße*r im Gastland. Jetzt ist unser Wunsch, das weltwärts-Programm besser für die Bedürfnisse von People of Color zu gestalten und den Anteil von PoC, die weltwärts gehen, zu erhöhen.
Der gemeinnützige Verein »Zugvögel – interkultureller Süd-Nord-Austausch e.V.« hat sich den Abbau von institutionellem Rassismus und globalen Ungleichgewichten zum Ziel gesetzt. Er organisiert u.a. Freiwilligendienste für Menschen aus dem
Globalen Süden in Deutschland, um die gängige Praxis auf dem Freiwilligenmarkt auf den Kopf zu stellen bzw. für einen Austausch auf Augenhöhe zu sorgen.
Auf der weltwärts-Website von Engagement Global finden sich viele weitere Informationen für Rückkehrer*innen, darunter FAQ’s, Hinweise zu Fördermöglichkeiten und eine Engagement-Landkarte, die zeigt, wo du dich in deiner Nähe einbringen kannst.
Für viele engagierte Menschen ist es nicht leicht, einen Antrag auf Fördermittel zu stellen. Hilfe bekommen sie hierbei von bengo, der Beratungsstelle für private Träger in der Entwicklungszusammenarbeit. bengo gibt Schulungen zu Fördermöglichkeiten und begleitet bei der Antragstellung, Projektdurchführung und -abrechnung. Die Beratungsstelle bietet Unterstützung auch bei der Prüfung von Zwischen- und Verwendungsnachweisen.